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Unser Ortsteil Hirstein

Dieser rund 1.000 Einwohner zählende Ortsteil ist der nördlichste der Gemeinde Namborn. Er wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg von der französischen Besatzungsmacht dem damals halbautonomen Saarland zugeschlagen. Zuvor hatte das Dorf als Grenzort zum "reichsdeutschen" Kreis Birkenfeld - früher sogar einmal Teil des Grossherzogtums Oldenburg  - gehört.

Hirstein liegt mit seiner 530 ha grossen Gemarkung in waldreicher Mittelgebirgslandschaft 340-400 m über NN an der Bundesstrasse B-41.

Die erste urkundliche Erwähnung Hirsteins geht auf 1397 zurück. Jahrhunderte hindurch gehörte der Ort zum durch die Reformation geprägten Herzogtum Zweibrücken. Daraus resultiert, was die Einwohner dieses Dorfes von den übrigen Mitbürgern in der Gemeinde Namborn vor allem unterscheidet: die Religionszugehörigkeit. Die überwiegende Zahl der Hirsteiner ist evangelisch, in allen anderen Namborner Ortsteilen haben die Katholiken bei weitem die Oberhand.

Eine Vielzahl von Vereinen bietet in Hirstein Möglichkeiten zur Freizeitbetätigung in jeder Richtung. Koordiniert wird die Arbeit der Ortsvereine durch einen Festausschuss, unter dessen Regie traditionell am 1. Adventswochenende ein grosser Weihnachtsmarkt stattfindet. Eine wichtige Bereicherung des Ortslebens ist der im Jahr 2000 fertiggestellte Kultursaal im Feuerwehrhaus.

Eine Anekdote aus dem Hirsteiner Dorfleben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Damals beschloss der Gemeinderat, die zu kleine Wohnung des Dorfschulmeisters durch Zimmeranbau vergrössern zu lassen und, da man schon mal dabei war, über der Lehrerwohnung ein Türmchen zur Aufhängung einer Schulglocke zu errichten. Das Glockenseil führte durch ein Loch in der Decke direkt in die Wohnung des Lehrers. Partout nicht einigen konnten sich die Gemeindeväter jedoch über die weltbewegende Frage ob nun ein Kreuz oder aber ein Hahn, jeweils vergoldet, die Spitze des zwiebelförmigen Glockentümchens krönen sollte.

Eine zur Entscheidungsfindung einberufene Sondersitzung geriet zu überaus hitzigen Debatten zwischen den Verfechtern des Kreuzes und jenen des Hahnes. Der Streit endete in gegenseitigen wüsten Beschimpfungen, da keine der beiden Parteien nachgeben wollte. Der Erbauer des Türmchens, Meister Kunz, löste den schwierigen Fall daraufhin kurzerhand auf seine Weise: In der Dorfschmiede fertigte er fünf eiserne Vollmonde an, setzte sie übereinander und oben darauf einen Halbmond.

Sein grimmiger Kommentar: "Wenn sich der Gemeinderat wie die händelsüchtigen Türken anstellt, soll er auch das Richtige bekommen". Das Schultürmchen mit der bemerkenswerten Sehenswürdigkeit auf seiner Spitze wurde erst 1964 "wegen Baufälligkeit" abgetragen.
 

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