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Die Liebenburg

Größte Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen der Gemeinde Namborn ist die Liebenburg, deren weithin sichtbarer Turm auf die bewegte Geschichte der Region hinweist.

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Die Bischöfe von Verdun ließen die Kernburg gegen Ende des 12. Jahrhunderts durch die Grafen von Castel (Blieskastel) erbauen. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg „Lievenberc“ datiert in das Jahr 1220, als Bischof Jean d’Aprémont von Verdun im Kloster zu Tholey vehement seine Lehenshoheit gegenüber den Grafen von Blieskastel und denen von Zweibrücken vor dem Mannengericht klarstellte.
In diesem Zusammenhang wird Boemund von Lievenberc, wohl ein Verwandter des Trierer Erzbischofs Theoderich II. von Wied als Burgmann auf der Burg erwähnt.
Im Laufe der sehr komplexen und wechselvollen Geschichte der Liebenburg ging der Besitz an der Veste allmählich an das Erzstift zu Trier über. 1414 bestätigte Kaiser Sigismund den Trierern das vollständige Eigentum.
Um das Jahr 1430 wurde die Burg bei inneren Unruhen Kurtiers zerstört. Aus Geldmangel verpfändeten die Erzbischöfe zu Trier die Ruine und ließen solvente Rittergeschlechter die Liebenburg wieder aufbauen. Letztendlich wurde Heinrich von Sötern, dem Alten, 1483 die Burg verpfändet und er damit belehnt. Bei dieser Familie von Sötern mit der Wolfsangel im Schilde, die erstmalig auch ihren kompletten Wohnsitz auf die Burg verlegte, blieb Schloss Lemberg (zeitgenössischer Name) bis zur völligen Zerstörung 1677.
Danach war an den Wiederaufbau nicht mehr zu denken. Die Bevölkerung der umliegenden Orte und neuzeitliche Abrissunternehmer, wie der St. Wendeler Bürgermeister Carl Cetto schlachteten die Gemäuer aus, Sträucher und Hecken deckten allmählich die kaum mehr sichtbaren Relikte auf dem Schlossberg zu.

1926 unternahm der Landeskonservator einen ersten Versuch, Reste der Burg auszugraben, aber erst in den siebziger Jahren legte man die Grundmauern der Gemächer und der Zisterne frei und fand Türbeschläge, Tierknochen, Pfeil- und Lanzenspitzen, Kachelteile, irdenes Geschirr, Zaumzeug und sogar einen Wappenstein, dessen Wappenbild 5 verschiedene Wappen vereint. Außergewöhnlich ist hier die Kombination von Allianz- und Ahnenwappen des Adam von Sötern um das Jahr 1500.

Ein historisierender Aussichtsturm wurde 1976 auf den Grundmauern der Burgzisterne errichtet. Von seiner Plattform bietet sich ein einzigartiger Blick über die Gemeinde und das St. Wendeler Land.
Die Gemeinde bemüht sich seit einigen Jahren, die Mauerreste zu sanieren und das Burggelände neu zu beleben: Mehrmals jährlich finden Burgführungen mit „Ritter Ludwig von Sötern“ statt. Jährlich steigt unter der Regie der Gemeinde, unter Beteiligung des Heimat- und Verkehrsvereins und des Mittelaltervereins „Die Tafelrunde“ ein atmosphärisches Ritterspektakel mit vielen Attraktionen.
Nach Terminabsprache sind auch Führungen mit „Baldemar von Odenbach“, einer Rittergestalt des frühen 14. Jahrhunderts möglich.

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